Liebe Ebbserinnen und Ebbser!
Eigentlich war es unsere Absicht, in diesem Jahr am 15. August mit dem Festgottesdienst und der Kräuterbüschelweihe wieder ein Pfarrfest zu beginnen.
Die Hoffnung, dass der Gottesdienst an diesem Festtag ohne erneute Abstandsregeln und somit in der derzeitigen Form (Stand 21.7.) gefeiert werden kann, bleibt aufrecht.
Allerdings hat der Pfarrgemeinderat am 20.7. nach durchaus kontroverser Diskussion mehrheitlich beschlossen, im Anschluss an den Kirchgang das Fest NICHT fortzusetzen.
Die Deltavariante des Coronavirus zeigt nämlich auch in Österreich, dass trotz zunehmender Anzahl von geimpften Menschen erneut die Zahl infizierter Personen im Steigen ist. Es mag zwar sein, dass Gott sei Dank die Hospitalisierungszahlen stabil bleiben, trotzdem ist jede/r Infizierte eine/r zu viel und hat jede/r das Risiko, eventuell auch schwer zu erkranken oder trotz leichteren Verlaufs lang anhaltende Restbeschwerden zu haben.
Jede Zusammenkunft von Leuten mit engem Kontakt birgt die Gefahr einer Virusübertragung in sich. Dies umso mehr, wenn es sich um viele Menschen handelt. Bei der Deltavariante scheint die Übertragung nach Ansicht von Fachleuten auch im Freien um vieles leichter zu sein als bei den zuvor vorherrschenden Varianten.
Dass wir in der Kirche nach wie vor und vor allem wegen der Aufhebung der Abstandsregeln einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, soll uns helfen, die Gefahren zu reduzieren, weil laut Rahmenordnung der Bischofskonferenz für Gottesdienste keine Kontrolle der so genannten 3-G-Regel vorgesehen ist.
Zur Senkung des Übertragungsrisikos bei Veranstaltungen aller Art mit einer Teilnehmerzahl von über 100 Personen, für die Gastronomie usw. hat unsere Bundesregierung diese 3-G-Regel eingeführt. Die aktuelle Verordnung verlangt außerdem entgegen ursprünglicher Ansagen weiterhin eine Kontaktdatenerhebung, damit dann, wenn nachträglich festgestellt wird, ein/e Infizierte/r sei bei der Veranstaltung anwesend gewesen, alle Kontaktpersonen rasch identifiziert werden können.
Dass diese 3-G-Regel an sich begrüßenswert ist, aber auch bei akribischer Einhaltung nicht verhindern kann, dass eine infizierte Person eine Veranstaltung besucht, hat der jüngste Vorfall bei den Salzburger Festspielen gezeigt.
Dass diese Regel wie auch die Kontaktdatenerfassung leider vielfach vor allem in der Nachtgastronomie nicht überprüft bzw. erhoben werden, steht auf einem anderen Blatt, darf allerdings nicht unser Ziel sein.
Die Verantwortung für die 3-G-Kontrolle und Kontaktdatenerhebung liegt immer beim Veranstalter und kann nicht an Außenstehende delegiert werden, da laut aktueller Verordnung für alle Zusammenkünfte der dafür Verantwortliche die Überprüfung vorzunehmen hat. In unserem Fall wären es die Mitglieder des Pfarrgemeinderates, die als Veranstalter die Verantwortung übernehmen müssen.
Da wir einerseits nicht riskieren wollen, dass trotz Einhaltung aller Vorgaben sich jemand beim Fest durch Anwesenheit eines/einer unerkannt Infizierten ansteckt und wir uns wegen des unmittelbar nach dem Gottesdienst großen Ansturms zu kontrollierender Personen außerstande sehen, die Vorgaben in kurzer Zeit pflichtgemäß und lückenlos zu garantieren, mussten wir uns entschließen, heuer den Hohen Frauentag ausschließlich in der Kirche zu feiern.
Ein weiterer Punkt unserer Überlegungen lag darin, dass wir fast täglich aus den Medien mitbekommen, dass weitere Verschärfungen (eventuell im Wochenrhythmus) zu erwarten sind. Unter diesen Umständen ein Fest zu planen, das vielleicht von einem Tag auf den anderen dann doch abgesagt werden muss, wollte der Großteil der PGR-Mitglieder zusätzlich zu den bereits oben angeführten Gründen nicht riskieren.
Die Hoffnung, dass weitere in Ebbs geplante Feste problemlos über die Bühne gehen, haben natürlich auch wir. Allerdings ist das eine problemlose Fest kein Garant für alle weiteren Feste. Und jeder Veranstalter muss das Für und Wider für sich abwägen.
In der Hoffnung aber, dass auch diejenigen, die trotz aller Widrigkeiten immer noch davon ausgehen, ein Pfarrfest könnte heuer mit Sicherheit ohne Probleme über die Bühne gehen, meine Ausführungen nicht als Ausrede, sondern als stichhaltiges Argument werten, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen im Namen des Pfarrgemeinderates!
Dr. Felix Strasser