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Liebe Pfarrgemeinde!

Zum Beginn der weihnachtlichen Festtage grüße ich Euch alle sehr herzlich. Wir sind heuer ganz anders durch die Tage des Advents gewandert, weil die äußeren Beschränkungen eine andere Art von Stille über diese Wochen gelegt haben, wodurch es vielleicht gelungen ist, wesentlichere Dinge, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind, neu zu entdecken und ihren Sinngehalt tiefer zu erfassen. So stehen wir nun vor den Toren von Bethlehem in dem Wissen, dass heilige Zeit anbricht, in der unser Erlöser Jesus Christus wieder in diese Welt eintritt und uns in seine Nähe ruft.

Wir berühren hier den wesentlichen Punkt, durch den sich das Christentum von allen anderen Religionen unterscheidet, in welchen von Anfang an die Suche nach Gott von Seiten des Menschen Ausdruck fand. Im Christentum geht der Anstoß von der Menschwerdung des Wortes Gottes aus. Hier sucht nicht mehr nur der Mensch Gott, sondern Gott kommt in Person, um zum Menschen über sich zu sprechen und ihm den Weg zu zeigen, auf dem er ihn erreichen kann. Genauso wie es der Prolog des Johannesevangeliums verkündet: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“ (1,18). Das fleischgewordene Wort ist also die Erfüllung der Sehnsucht der Menschen von Anbeginn. Diese Erfüllung ist Gottes Werk und übersteigt jede menschliche Erwartung. Sie ist Gnadengeheimnis, das in der Krippe von Bethlehem für uns greifbar geworden ist.

 

Mit den besten Wünschen zur heiligen Weihnachtszeit

Euer

Pfarrer Rainer Hangler

Den Heiligen Abend in der Familie feiern

 

  • Adventlied (z.B. Tauet, Himmel, den Gerechten)

  • Entzünden der vier Kerzen am Adventkranz

  • Gebet: Der Engel des Herrn

  • Verlesen des Weihnachtsevangeliums

  • Weihnachtslied (O du fröhliche; Es ist ein Ros entsprungen)

  • Fürbitten, Vater unser, Gegrüßet seist du, Maria

  • Gebet

  • Stille Nacht, heilige Nacht

 

Fürbitten

Herr, unser Gott! Wir preisen Dich in dieser festlichen Stunde und danken Dir, weil Du in dieser Heiligen Nacht erneut Deinen Sohn Jesus Christus als Erlöser und Heiland zu uns sendest. Dich bitten wir nun:

  • Schenke uns und allen Familien, die diese heilige Nacht feiern, Deinen Weihnachtsfrieden.

  • Gewähre allen Völkern jenen Frieden, den sie ohne Dich nicht erlangen können.

  • Befreie unsere Welt von dieser schweren Krankheit und nimm von uns die Angst vor einer ungewissen Zukunft.

  • Lass alle Kranken, Alten und Einsamen Deine tröstende Nähe spüren.

  • Nimm unsere lieben Verstorbenen in den Frieden Deines Reiches auf.

Denn Du bist das Licht, das die Finsternis erhellt. Dich preisen wir in Ewigkeit. Amen.

 

Gebet

Gott, unser Vater, in dieser hochheiligen Nacht

Ist uns das wahre Licht aufgestrahlt.

Lass uns dieses Geheimnis

im Glauben erfassen und bewahren,

bis wir im Himmel

den unverhüllten Glanz Deiner Herrlichkeit schauen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Amen.

 

Abschluss

Der Herr segne uns und behüte uns, er lasse über uns sein Angesicht leuchten

und schenke uns seinen Frieden. Amen.

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Das Weihnachtsevangelium (Lk 2,1-20)

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. 

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade.

Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

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